Chancengleichheit durch lebenslanges Lernen – Kindertagesstätten, Schulen, Erwachsenenbildung
Die SPD tritt seit ihrer Gründung für Chancengleichheit beim Zugang zu den Bildungsinstitutionen für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein. Weder die soziale noch die geografische Herkunft dürfen ein Hindernis für Integration und Aufstieg in unserer Gesellschaft sein, und auch Menschen mit geistigen, seelischen oder körperlichen Einschränkungen haben Anspruch auf die beste, ihrer Individualität und ihren Fähigkeiten entsprechende Bildung.
Unsere kommunalen Bildungseinrichtungen sind ein wertvolles Potenzial, das es für die Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und angesichts der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen weiterzuentwickeln gilt:
Kita-Bereich: Die nachlassende Nachfrage durch die im demografischen Trend liegenden sinkenden Geburtenzahlen wird teilweise kompensiert durch eine steigende Nachfrage besonders nach U3-Plätzen, die sich durch die zunehmende Berufstätigkeit beider Elternteile entwickelt. Die Kommunalpolitik muss flexibel mit einer bedarfsgerechten Umwandlung von Ü3- in U3-Plätze reagieren und insgesamt weiterhin eine ortsnahe Versorgung mit Kita-Plätzen sicherstellen.
Die Förderung von Kindern mit sprachlichen Defiziten muss verstärkt schon im Elementarbereich realisiert werden.
Königswinter verfügt über keine kommunale Kita, zahlt aber in etlichen kirchlichen Kitas den Trägeranteil. In diesen Kitas, die zu 100% aus Steuergeldern finanziert werden, muss eine Mitbestimmung der Eltern ermöglicht werden.
Primarbereich: Auch im Grundschulbereich muss die Stadt flexibel auf sinkende Schülerzahlen v.a. im Bergbereich reagieren, damit eine zukünftige Schließung von Schulen sicher ausgeschlossen werden kann.
OGS-Plätze müssen weiterhin bedarfsgerecht eingerichtet werden. Die Gebührensätze müssen im Rahmen des sozial Vertretbaren und Leistbaren gehalten werden.
Die Förderung von Kindern mit sprachlichen Defiziten muss fortgeführt und verstärkt werden, sowohl in den Grundschulen als auch in den OGSen.
Sekundarbereich: Seit 2013 gibt es auf Betreiben der SPD und anderer Oppositionsparteien auch in Königswinter eine integrierte Gesamtschule, die neben dem bewährten Gymnasium am Oelberg ein begabungsgerechtes Angebot für jedes Kind garantiert. Durch die Größe der Klassen ist der Übergang zwischen beiden Schulen jedoch problematisch. Die Stadt ist in der Pflicht, den Eltern hier jede mögliche Hilfestellung bei der Suche nach einer geeigneten Schule zu leisten.
Trotz der beträchtlichen Investitionen der letzten Jahre in das Schulzentrum Oberpleis werden weitere finanzielle Anstrengungen zur Anpassung an neue Bedürfnisse, die insbesondere aus dem Ganztagsschulangebot der Gesamtschule und zukünftig auch des Gymnasiums entstehen, notwendig sein.
Ein weiterer Investitionsbedarf entsteht aus dem Inklusionsgebot des Schulgesetzes, das maßvoll und stetig umgesetzt werden muss, und zwar in allen Stufen des Bildungssystems.
Im Sommer 2019 wird die Gesamtschule mit einer eigenen Sekundarstufe II beginnen. Spätestens dann muss klar sein, ob eine Kooperation mit der Sekundarstufe II des Gymnasiums möglich und gewünscht ist. Die Stadt muss eine solche Kooperation nach Kräften unterstützen und ggf. vorbereiten helfen.
Erwachsenenbildung: Die bewährte Volkshochschule Siebengebirge wird auch künftig unterstützt in ihrem Bestreben, sich mit anderen Bildungsinstitutionen zu vernetzen und die Passgenauigkeit zwischen Kursangebot und Bedarf der Bürgerinnen und Bürger ständig zu optimieren. Sie muss weiterhin Angebote zur nachholenden Ablegung von Schulabschlüssen und zur berufsbegleitenden Qualifizierung machen.
Kreatives Königswinter – Kunst und Kultur
Kunst und Kultur sind unverzichtbare Bestandteile qualitätsvollen, städtischen Lebens und wesentlich für die Attraktivität eines Standortes. Bis zum Ende der 1990er Jahre wurde dies von der Kommunalpolitik weitgehend ignoriert. Es ist neben der Traditionspflege in zahlreichen Vereinen, im schulischen Kontext erarbeiteten Theater-, Musik- und Ballettdarbietungen und den viel zu wenig unterstützten Aktivitäten der „Gemeinschaft Königswinterer Künstler“ heute weit mehr.
Zum Glück hat sich diese Situation grundlegend verändert. Die aus dem bürgerschaftlichen Engagement der Gruppe „Kunst und Kultur“ der Lokalen Agenda 21 entwickelten Ansätze zur Entfaltung und Stärkung des „Kulturstandortes Königswinter“ zeigen erste, auch im Stadtbild feststellbare Wirkungen, die wir weiter fördern und ausbauen wollen: Die Kunsttage Königswinter, die Etablierung des Ateliers Meerkatze als Ausstellungsraum, das sommerliche Event des Wet Painting, neue Angebote der Partnerschaftsvereine, die Gründung des Kunstforums Palastweiher – als dies sind Bausteine einer regen Kunstszene, die über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet. Auch das Siebengebirgsmuseum leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.
Die Eröffnung zahlreicher Galerien und die Nachfrage nach Räumen für Künstlerateliers beweisen die Attraktivität der Stadt für eine kreative Klientel. Seit 2012 wird diese Entwicklung unterstützt und gestärkt durch die Gruppe „antiform“, die mit ihrem Projekt „Endstation“ 2012 bundesweit Aufsehen erregte und sich in der Folgezeit zu einer eigenständigen Größe im Kunstleben der Altstadt entwickelt hat. Ihre neueste Idee, die „Kulturfabrik“ auf dem Lemmerzgelände, stößt in der Stadt auf breite Zustimmung und könnte – auch im Zusammenhang mit dem geplanten FOC – zu einer städtebaulichen Attraktion werden. Die SPD Königswinter begrüßt diese aus privaten Initiativen entstandene Aufwertung des kulturellen Lebens in Königswinter und fördert sie ideell und personell. Solche Impulse sind aber auch materiell nachhaltig abzusichern und, soweit erforderlich, zu professionalisieren. Darauf werden wir auch künftig bei den Haushaltsberatungen hinwirken.