Die Betriebsratsvorsitzenden von Maxion Wheels Werke (ehemals Lemmerz) und dem WW-K Warmwalzwerk Königswinter mit ihren insgesamt ca. 660 Mitarbeiter*innen berichteten anschaulich, wie die Unternehmen mit Kurzarbeit und Produktionsumstellungen auf den Konjunktureinbruch reagieren und auf das Anziehen der Konjunktur hoffen. Neueinstellungen werden zurückgestellt. Die Corona-Pandemie erfordert auch neue Betriebsabläufe, um die potentielle Ansteckungsgefahr zu verringern.
Der Weinanbau dagegen profitiere zurzeit noch vom Klimawandel, konnte Bio-Winzer Thiel berichten. Die Bioproduktion und der Verzicht z.B. auf Glyphosat, gewinne langsam immer mehr Anhänger auch unter konventionellen Winzern. Statt Funghiziden setzt er z.B. Backpulverlösungen ein.
Konditormeisterin Schell spürt den Rückgang bei den Kunden. Seit Corona werden z.B. auch weniger Hochzeitstorten verkauft, da große Familienfeiern abgesagt würden. Dafür kämen immer mehr Leute zum Frühstück ins Café „Sarah’s“. Für dessen Einrichtung haben die Eigentümer den Königswinterer Bahnhof sehr schön renoviert – ohne jegliche Förderung seitens der Bahn oder der Stadt.
Zum Abschluss informierte Gerhard Duda als Sprecher der Bürgerinitiative Rheinaue Königswinter über den Stand der ruhenden Bebauungsplanung für das Sumpfwegsgelände. Eine Bürgerin seufzte angesichts der Naturpracht, die sich dort nach den brutalen Rodungen wieder entwickelt hat: „Es ist ein Wunder, dass dieses Gelände noch nicht bebaut ist.“ Dieses „Niederdollendorfer Wunder“, ermöglicht durch 30 Jahre Bürgerinitiativarbeit und politischen Widerstand, gilt es zu pflegen und zu entwickeln. Bürgermeisterkandidat Wagner hat seine Unterstützung für den Erhalt der Rheinaue vor Ort vor einer Woche zugesagt.
Die örtliche Wirtschaft muss dagegen in ihrer Transformation zu nachhaltiger Produktion unterstützt werden. Die SPD wird sich dieser Aufgabe stellen. Die Bürgerinnen und Bürger haben bald die Wahl.