Königswinter kann besser: Ehrenamt unterstützen

Unsere schöne Stadt befindet sich gegenwärtig in einem tiefgreifenden Wandel. Obwohl immer mehr Menschen hier zwischen Rhein und Oberhau leben, verschwinden immer mehr Gaststätten. In den Dörfern fällt ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens vor Ort weg. Wenn wir nicht wollen, dass unsere Ortschaften zu reinen Schlafstätten verkommen, müssen wir Bürgerhäuser einrichten, in denen gesellschaftliches Leben, Ehrenamt und Vereinsarbeit stattfinden kann.

SPD Königswinter Bürgerhäuser Ehrenamt

In Königswinter übernehmen viele Menschen im Ehrenamt viel Arbeit und Verantwortung. Unsere Gesellschaft ist auf ihren Einsatz angewiesen. Ob in Sportvereinen oder der Jugendbetreuung, der freiwilligen Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk, der Tafel oder der Arbeiterwohlfahrt. Wir sind alle auf ehrenamtliche Arbeit angewiesen. Leider wird ihre Arbeit immer schwerer, auch weil die Politik engagierte Mitbürger*innen wiederholt allein lässt.

Unsere Vereine brauchen Platz

Die Vereine unserer Stadt leisten alle einen wertvollen Beitrag für unsere Zivilgesellschaft. Von Junggesellenvereine über Chöre bis hin zu Sportvereinen sind sie alle zentral für den Zusammenhalt vor Ort und die Integration aller Teile der Gesellschaft.

Der Mikrokosmos von Sportvereinen oder den freiwilligen Feuerwehren zeigt: Hier treffen sich die unterschiedlichsten Menschen, die sonst durch unterschiedliche Lebenswelten kaum miteinander zu tun haben. Egal ob Mitarbeiter in einer Bank, Gärtner oder Maler – in Vereinen und Institutionen lernen sich die unterschiedlichsten Teile der Gesellschaft kennen und schätzen. Damit sind Vereine unschätzbar wertvolle gesellschaftspolitische Akteure.

Durch den Wegfall von Gasthäusern in den Dörfern fehlt nicht nur die Theke, an denen sich die Einwohner abends auf ein Glas Bier oder eine Tasse treffen können. Auch Vereinen fehlt ein Ort, an dem sie ihre Vorstandssitzungen oder Mitgliederversammlungen abhalten können. Die für unsere Gesellschaft so wichtige ehrenamtliche Arbeit wird auf diese Weise noch schwerer, als sie sein muss. Ein für alle offenes Bürgerhaus, das Vereine, Interessensgruppen und Privatpersonen für kleines Geld anmieten können, kann in vielen Orten eine große Lücke schließen. Dabei können Vereine wie der Förderverein Bürgerhaus Ittenbach e.V. helfen, indem sie die Bedürfnisse der Bürger*innen sammeln und kommunizieren.

Ehrenamtler brauchen Unterstützung von der Politik

Aber Ehrenamt kann allein nur so viel leisten, die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen und helfen, diese Arbeit überhaupt zu ermöglichen. Ebenso selbstverständlich wie eine freiwillige Feuerwehr ein Gerätehaus braucht, benötigen Sportvereine auch in den kleineren Ortsteilen eine Sporthalle und ein Hallennutzungskonzept.

Auch andere Institutionen sind auf die Unterstützung seitens der Politik und der Stadtverwaltung angewiesen. Die Arbeiterwohlfahrt Königswinter betreibt in Niederdollendorf seit Jahren einen kleinen Laden, in dem Bedürftige Kleider gegen eine kleine Spende erstehen können. Vor einigen Jahren hat sich Bürgermeistern Peter Wirtz (CDU) vollmündig bei der AWO für das ehrenamtliche Engagement bedankt.

Die Anträge der SPD-Fraktion im Stadtrat, die AWO mit Zuwendungen aus dem städtischen Haushalt zu unterstützen, damit sie die Miete für das Ladenlokal nicht ganz aus eigenen Mitteln tragen muss, schmetterten die Fraktionen der CDU, FDP und der GAK immer wieder ab. „Es ist beruhigend zu wissen“ so Peter Wirtz in seiner Rede zum Jubiläum der AWO „dass es ungeachtet von sozialen Schieflagen Netze gibt, die Bedürftige auffangen.“ Es ist beunruhigend zu wissen, dass die Stadtverwaltung, die Verantwortung hierfür auf das Ehrenamt abwälzt.

Wir brauchen den Politikwechsel in Königswinter

In Vinxel gibt es heute nicht mehr viel. Der Ort wird leider immer mehr zu einer Art Bettenburg vor den Toren Bonns. Hier gibt es so gut wie keine Angebote vor Ort, keinen Einzelhandel, keine Gaststätte keine Jugendarbeit. Wer in Vinxel wohnt, muss für alles wegfahren, mindestens nach Stieldorf oder nach Dollendorf.

Aber in Vinxel gibt es einen sehr aktiven Bürgerverein, der unermüdlich daran arbeitet, diese Entwicklung zur Bettenburg zu verhindern. Bereits in den 90er Jahren versuchten die engagierten Bürger*innen von Vinxel ein Bürgerhaus in Eigenregie auf die Beine zu stellen. Doch ohne die nötige Unterstützung durch Politik und Verwaltung musste das Projekt, ähnlich wie in Oelinghoven, im Sande verlaufen. Wir brauchen den Politikwechsel, damit wir in Königswinter einen Politikstil etablieren können, der die Sorgen, Nöte, Ideen und das Engagement von Bürger*innen ernst nimmt und wertschätzt.

Wir wollen eine lebenswerte Stadt Königswinter, in der Politik, Verwaltung und unsere Mitbürger*innen einander kennen, miteinander interagieren und sich gegenseitig wertschätzen. Wir wollen, dass Königswinter für alle lebenswert ist – und nicht nur für Besserverdienende, die sich regelmäßig die Fahrt nach Bonn leisten können. Ebenso wie dies ohne ehrenamtlichen Einsatz nicht funktioniert, geht es ohne politische Unterstützung auch nicht.