Königswinter kann besser: Gemeinschaften unterstützen

Damit unsere Dörfer nicht sterben, brauchen sie die Hilfe von Politik und Stadtverwaltung für eine nachhaltige Entwicklung. Denn die Herausforderungen, vor denen sie stehen, lassen sich nicht allein mit ehrenamtlichem Engagement lösen.

Königswinter Siebengebirge

Königswinter ist ein schöner Ort zum Leben. In Königswinter-Altstadt und Dollendorf kann die Stadt ihren Bürger*innen eine gute Infrastruktur, schnelles Internet und die bestmögliche Verkehrsanbindung in die Großstädte Köln und Bonn anbieten. Auch unsere Unternehmen finden im Talbereich beste Voraussetzungen vor.

Der Bergbereich unserer Stadt mit Thomasberg/Heisterbacherrott, Ittenbach, das Kirchspiel Stieldorf, Oberpleis und dem Oberhau, bietet wunderschöne Natur und hohe Lebensqualität.

Im Tal müssen wir weiter daran arbeiten, günstigen Wohnraum für unsere Bürger*innen, Kita-Plätze für die Jüngsten und Schulplätze für unsere Schüler*innen bereitzustellen.

Damit unsere Dörfer nicht sterben, brauchen sie die Hilfe von Politik und Stadtverwaltung für eine nachhaltige Entwicklung. Denn die Herausforderungen, vor denen sie stehen, lassen sich nicht allein mit ehrenamtlichem Engagement lösen. Hier brauchen wir:

    • Genügen Gewerbeflächen für unsere Betriebe
    • Schnelles Internet
    • Bessere und innovative Verkehrskonzepte

Vor allem brauchen wir keine Dörfer, die reine Schlaforte geworden sind, in denen kein gesellschaftliches Leben mehr stattfindet.

Die Liste ist lang

Es ist eine lange Liste mit Herausforderungen, vor denen die Orte im Bergbereich stehen. Aber wenn wir wollen, dass unsere Dörfer Orte fürs Leben und nicht nur zum Schlafen sind, müssen wir sie anpacken.

Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für alle

Das Leben im ländlichen Gebiet ist schön – unsere Umwelt bietet uns Erholungsmöglichkeiten und beste Spielplätze für unsere Kinder. Wir wollen aber, dass unsere Kinder und Jugendliche auch später noch gute Gründe haben, hier zu wohnen. Deswegen müssen wir die Infrastrukturen schaffen, damit das Leben auf dem Land heute und morgen noch lebenswert ist.

Grundsätzlich brauchen wir hierfür günstigen Wohnraum. Wir Sozialdemokraten*innen finden, dass jeder in Königswinter wohnen können muss. Egal ob alt oder jung, arm oder reich. Ebenso wie junge Familien ein Haus oder Grundstück erwerben können sollen, müssen wir jungen Erwachsenen eine Wohnung bieten und Senioren altersgerechte Angebote machen.

Bezahlbares Wohnen ist die Grundlage

Damit das Leben auf dem Dorf auch in Zukunft noch lebenswert ist, ist bezahlbarer Wohnraum nur die Grundlage. Denn er schafft keine Gemeinschaften in unseren Ortsteilen. Wir wollen nicht, dass unsere Orte zu reinen Schlafdörfern werden, weil es vor Ort keine Arbeit und keinen Platz für das gesellschaftliche Miteinander gibt. Wir wollen, dass unsere Kinder dort in die Kita und in die Grundschule gehen können, wo sie zuhause sind.

Clevere Lösungen für unsere Zukunft

Hier muss die Politik aktiv werden und gemeinsam mit Bürger*innen Angebote schaffen. Wir müssen die Lücken füllen, die das Sterben der Gaststätten gerissen hat. Bürgerhäuser und Versammlungsräume können unseren Vereinen im Tal- und Bergbereich die Möglichkeit bieten, sich zu treffen, ohne dafür hohe Saalmieten oder ähnliches bezahlten zu müssen. Solche Räume sollen das Zentrum des Dorflebens sein. Hier können sich Vereine, Interessengruppen und private Gruppen treffen oder das Equipment für das Aufstellen eines Maibaums gelagert werden.

 

Wir können innovative Mobilitätskonzepte entwickeln, damit auch kleine Dörfer nicht vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten werden. Es ist ein Skandal, dass die Stadt Königswinter auf Platz 299 von 311 im ADFC-Städteranking landete! Wir haben nicht einen durchgehenden Fahrradweg vom Tal auf den Berg – obwohl immer mehr Menschen ein Fahrrad oder E-Bike nutzen wollen. Orte wie Niederbuchholz oder Eudenbach sind realistischerweise nur mit dem Auto erreichbar.

Wir müssen schnelles Internet auch in den Dörfern in den Randlagen unserer Stadt anbieten, damit man hier wohnen und arbeiten kann. Das käme nicht nur unseren Betrieben zugute. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Home-Office ein Konzept für die Zukunft ist. Der Verkehrsinfarkt, unter dem Orte wie Ittenbach, Thomasberg/Heisterbacherrott und Oberdollendorf jeden Tag leiden, kann damit gelindert werden. Wenn weniger Menschen täglich zur Arbeit fahren, dann profitieren unsere Orte von weniger Verkehr und unsere Umwelt von den niedrigeren Treibhausgasemissionen.

Haus der Jugend für Thomasberg/Heisterbacherrott

Damit unsere Kinder und Jugendliche für ihre Freizeit nicht immer nach Bonn fahren müssen, brauchen wir bessere Angebote für sie in Königswinter. Gegenwärtig gibt es nur in den Mittelzentren unserer Stadt Häuser der Jugend. Seit langem arbeiten wir schon auf ein neues Haus der Jugend in Thomasberg/Heisterbacherrott hin – hoffentlich wird dieses bald realisiert werden. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns auf diesen Lorbeeren ausruhen möchten. Denn die kleineren Ortsteile unserer Stadt dürfen deswegen nicht leer ausgehen. Auch hier brauchen wir passende, mobile Angebote.

Wir brauchen mehr Schulplätze

Aber Leben auf dem Dorf bedeutet mehr als nur die Freizeitgestaltung. Auch Kita und Schulen wollen wir unseren Kindern hier vor Ort anbieten – es kann nicht sein, dass Kindern aus Königswinter lange Fahrzeiten in Kauf nehmen müssen, um zur Schule zu kommen.

Die vollen Kitas von heute bedeuten, dass wir bald mehr Schul- und OGS-Plätze in Königswinter brauchen. Aber gegen unsere Stimmen haben die Fraktionen von CDU, FDP und GAK im Stadtrat beschlossen, dass die Oberpleiser Gesamtschule weiterhin fünfzügig bleiben soll. Schon heute kann die Schule aber nicht allen Kindern aus Königswinter, die hier zur Schule gehen möchten, einen Platz anbieten. Wie soll das in ein paar Jahren aussehen?

Bildung ist der Grundstock allen Seins, es ist die Ressource, die Chancengleichheit schafft und Wohlstand begründet. Es ist an der Zeit auch entsprechend in die Bildung unserer Kinder zu investieren und nicht an Schulplätzen an der Gesamtschule zu sparen!