Rückblick auf erfolgreiche Zeiten

Artikel aus der Bonner Rundschau: Das Jahr 1919: Der Erste Weltkrieg war beendet und es herrschten bewegte Zeiten. Die sozialdemokratische Regierung, die nach Abdankung des Kaisers ins Amt gekommen war und von Friedrich Ebert angeführt wurde, führte das Frauenwahlrecht ein, Frauen durften damit an den ersten freien Wahlen in Deutschland teilnehmen. Auch in Königswinter tat sich in diesem Jahr einiges: Hiesige Sozialdemokraten kamen zusammen und gründeten den ersten Ortsverein der SPD Königswinter.

Die 100-Jahr-Feier im Königswinterer Hof

Seit 100 Jahren besteht der dieser Ortsverein in Königswinter nun und dieses Jubiläum bildete den Anlass für eine Feier im Königswinterer Hof, zu der alle Königswinterer Bürgerinnen und Bürger eingeladen worden waren. Bürgermeister Peter Wirtz gratulierte zum Jubiläum und lobte die gute Zusammenarbeit in Sachthemen.


Viel Beifall erhielt der SPD-Landesvorsitzende Sebastian Hartmann für seine Rede, in der er einen Verweis auf die erfolgreichen Zeiten der Partei mit dem „Godesberger Programm“ nicht fehlen ließ, aber auch deutlich machte, dass es ganz wichtig sei, Dinge nicht einfach hinzunehmen, sondern ändern zu wollen und forderte zum „Aufstand der Anständigen“ auf.„Wenn Grundstückspreise zum Spekulationsobjekt werden, geht es in die falsche Richtung“, sagte er und plädierte für Anstrengungen für bezahlbaren Wohnraum und eine solidarische, gerechte Gesellschaft.


Die Lacher auf seiner Seite hatte der Kabarettist Wilfried Schmickler, der durch einen kleinen Unfall etwas gehandicapt war, aber auf keinen Fall seine Teilnahme an dieser Geburtstagsfeier in Königswinter absagen wollte. Er bekannte sich – unter dem Siegel der Verschwiegenheit – als Stammwähler der SPD, Grund dafür sei die Basis dieser Partei. Er forderte im Zeichen des Aufbruchs einen radikalen Neuanfang und zeichnete ein Bild Angela Merkels, als „lahmende Ente im randalierenden Hühnerhaufen“.

Für den Ortsvereinsvorsitzenden Nils Suchetzki, der durch den Abend moderierte, war es das Beispiel „Gesamtschule“, das deutlich mache, dass auch aus der Opposition heraus gute politische Arbeit geleistet werden könne. Musikalisch sorgte die Band „Schläder, Schmitz & Brackelsberg“, die hier in der Vorwoche bereits mit ihrer „Heimwärts“-Tour auf der Bühne standen, für beste Unterhaltung.
(mmn)

(Genehmigung für Verwendung des Artikels wurde am 14. November per Mail erteilt.)